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35:35-Unentschieden: Neckarsulm kämpft sich zu einem Punkt im Handballkrimi

In der letzten Spielszene steht der Block der Sport-Union Neckarsulm und sichert dem Team von Trainerin Tanja Logvin nach großem Kampf zumindest einen Punkt gegen die HSG Blomberg-Lippe. Mit 35:35 (18:23) kämpft sich die Sport-Union dabei nach einem deutlichen Rückstand zurück und hat nach einer Führung in der zweiten Hälfte sogar beste Chancen auf den Heimsieg.

Bereits in der Vergangenheit waren die Duelle zwischen Neckarsulm und der HSG Blomberg-Lippe besonders intensive Spiele und so startet auch die Partie am Mittwochabend fulminant mit einem Tore-Festival in der ersten Hälfte. Beide Mannschaften geben von der ersten Minute an mächtig Gas und erzielen Tor um Tor. Nach dem 6:6 durch Lynn Knippenborg in der 7. Minute kommt die Sport-Union durch etwas Wurfpech in Rückstand. Viel zu häufig findet Blomberg in der 3:2:1-Deckung der Sport-Union große Lücken und kann die Neckarsulmer Torhüterinnen frei überwinden. Die Gäste setzen sich somit weiter ab und und zwingen SUN-Trainerin Tanja Logvin beim 13:17 bereits zu einer zweiten Auszeit. Zwar hält der Neckarsulmer Angriff stark dagegen, doch gegen die Abwehr findet Blomberg bis zum 18:23-Halbzeitstand viel zu häufig ein Durchkommen.

Nach dem Seitenwechsel muss auf Neckarsulmer Seite daher dringend eine Leistungssteigerung kommen, um die Chance auf einen Punktgewinn zu wahren. Tanja Logvin findet die richtigen Worte in der Kabine und das Team zeigt zu Beginn der zweiten Hälfte ein völlig anderes Gesicht. Mit einem 8:1-Lauf dreht die Sport-Union stark auf und übernimmt innerhalb von sechs Minuten die Führung. Angestachelt von der Leistung des Teams feuern die Neckarsulmer Zuschauer das Team lautstark an und helfen dabei, auch gegen den Druck der Gäste, die Führung zu behalten. Nathalie Hendrikse in Unterzahl sowie drei Treffer durch Lynn Knippenborg erhöhen die Neckarsulmer Führung auf vier Tore Unterschied, doch auch Blomberg hält kämpferisch dagegen und kann wieder aufschließen. Nach einer Auszeit kann Hendrikse fünf Minuten vor Schluss beim 35:33 nochmals erhöhen, doch der erneute Anschlusstreffer durch Marie Michalczik folgt bereits knapp eine Minute später. In der entscheidenden Schlussphase bleibt die Sport-Union ohne weiteren Torerfolg, bekommt 54 Sekunden vor dem Ende per 7m-Strafwurf den Ausgleich und im letzten Angriff nach einem Foul an Lucie-Marie Kretzschmar leider keinen Freiwurf. Den folgenden Angriff kann die Sport-Union stoppen und der direkte Freiwurf nach dem Schlusspfiff landet am Torgestänge. Somit teilen sich beide Mannschaften nach einem wilden Spiel mit zwei komplett unterschiedlichen Hälften einen Punkt und trennen sich vor 738 Zuschauer mit 35:35-Unentschieden.

„Wir haben den zweiten Punkt heute definitiv in der ersten Halbzeit. Gegen den Blomberger Angriff haben wir mit der 3:2:1-Abwehr keine Lösung gefunden, da wir nicht aggressiv genug waren. Aber Respekt an meine Mannschaft für die Leistung in der zweiten Hälfte! Wir haben nach dem Seitenwechsel mit Kampfgeist, Herz und Kopf gespielt dazu auch mit viel Aggressivität in der Abwehr gekämpft. Nach der ersten Halbzeit fühlt sich der eine Punkt eigentlich wie drei Punkte an, dennoch hatten wir in der zweiten Halbzeit die große Chance auf einen Heimsieg.“, erklärt Tanja Logvin nach Spielende.

Im Anschluss an die packende Schlussphase hat die Sport-Union bei der Auslosung durch Henning Mühlleitner außerdem noch ein Heimspiel im DHB-Pokal-Achtelfinale zugelost bekommen. Am 13. November 2021 trifft die Sport-Union dort im letzten Heimspiel vor der Winterpause auf den Ligakonkurrenten VfL Oldenburg. Das nächste Spiel in der Handball Bundesliga Frauen findet für das Neckarsulmer Team am Freitag, 22. Oktober, statt. In der Ludwigsburger MHP Arena trifft die Sport-Union freitags um 19:00 Uhr auf das Top-Team der SG BBM Bietigheim.

Handball Bundesliga Frauen: Sport-Union Neckarsulm – HSG Blomberg-Lippe 35:35 (18:23)

Neckarsulm:
Gois (1 Parade), Wachter (13) – Kalmbach, Nooitmeer (2 Tore), Mann, Hendrikse (8/1), Knippenborg (8/4), Stockschläder (2), Espinola Perez (8), Kooij (5), Nieuwenweg, Lütke, Kretzschmar (2)

Blomberg:
Andresen (1/1 Parade), Veith (17) – Kynast (3 Tore), Quist (3), Rajes (1), Wenzel, Kordovska (2), Hertha, Agwunedu (6), Reiche, van Wingerden (2), Pettersson (5), Hartstock, Michalczik (13/6)

Siebenmeter: SUN 5/6 – BLO 6/6

Zeitstrafen: SUN 1 – BLO 3

Schiedsrichter: Markus Kauth / Andre Kolb

Zuschauer: 738