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U23 verkauft sich trotz Niederlage teuer

Die U23 der Sport-Union Neckarsulm musste sich zwar im Derby gegen den TV Flein letztendlich knapp und mit etwas Pech 18:20 geschlagen geben, die Herzen der Neckarsulmer Fans hatte die Mannschaft, die an diesem Sonntag mit lediglich 6 Feldspielerinnen antrat, jedoch mit ihrer Leistung, ihrem Kampf, ihrer Leidenschaft erobert.

Die Partie begann ausgeglichen. Beide Teams schenkten sich nichts, hatten allerdings Probleme im Torabschluss. Immer wieder scheiterten die Schützinnen an Gästetorhüterin Selina Pezzi bzw. an der Neckarsulmer Schlussfrau Anita Polackova, die beide einen Sahnetag erwischten und so jeweils ein sicherer Rückhalt ihrer Mannschaft waren. Folgerichtig waren Tore Mangelware und beim Stand von 8:6 ging es in die Halbzeitpause.

Die Sport-Union kam trotz der fehlenden Wechselmöglichkeiten besser in den zweiten Durchgang und erspielten sich bis zur 42. Spielminute ein 12:9. Die Fans in der gut besuchten Pichterichhalle sahen ein spannendes und umkämpftes, wenn auch kein hochklassiges Handballspiel, in dem die Neckarsulmer U23 trotz extrem dünner Personaldecke dem gut bestückten Fleiner Kader Paroli bot.
Dann der Wendepunkt und der unrühmliche Höhepunkt einer schwachen Schiedsrichterleistung: In der 47. Minute wurde trotz guter Sicht ein klares Foul an Neckarsulms Linksaußen Carlotta Remmler im Wurf übersehen, im Gegenangriff zog einer der beiden Unparteiischen ohne Rücksprache mit seinem Team-Partner für ein normales, lediglich zeitstrafenwürdiges Foul von Rebecca Schäfer, zu diesem Zeitpunkt mit 5 Treffern beste Werferin ihres Teams, die Rote Karte. Der anschließende (korrekte) Strafwurf bedeutete die 1. Fleiner Führung seit der Anfangsphase.
Doch wer dachte Neckarsulm würde jetzt auseinanderbrechen sah sich getäuscht. Torhüterin Hannah Wagner stellte sich beispiellos in den Dienst ihrer Mannschaft, zog das Feldspielertrikot über und agierte von nun an als Rechtsaußen oder Kreisläuferin. Spielmacherin Natalie Mann übernahm Verantwortung und erzielte in den verbleibenden 10 Spielminuten drei weitere Treffer. Doch als Elena Seiz in der 59. Minute wieder auf zwei Tore per fragwürdigem Strafwurf erhöhte, war der Bann gebrochen.
So wanderten die beiden Punkte zwar zum Nachbar nach Flein, die SUN hatte sich allerdings allen Widrigkeiten zum Trotz äußerst teuer verkauft und in die Herzen der Fans gespielt.