Deutliche Niederlage nach perfektem Start in Thüringen

Letztendlich war für die Sport-Union Neckarsulm beim Thüringer Handball Club mit der 30:22-Niederlage nichts zu holen und es gab keine Möglichkeit für eine Überraschung im Kampf um den Klassenerhalt in der Handball Bundesliga Frauen. Blickt man auf den perfekten Start der Neckarsulmerinnen mit einer 3:8-Führung gibt es dennoch einige positive Dinge, die das Team von Cheftrainer Mart Aalderink für die kommenden Aufgaben mitnehmen kann.

Personell musste Neckarsulm neben den Langzeitverletzten Munia Smits und Fatos Kücükyildiz erneut mit Sharon Nooitmeer (Gehirnerschütterung) auf die einzige Kreisläuferin im Team verzichten, weshalb Aalderink teilweise wieder mit vier Rückraumspielerinnen im Angriff an den Start geht. Mit 2:1 geht der Thüringer Handball Club am Samstagabend zunächst in Führung, danach folgt allerdings eine besonders starke Phase der Sport-Union. Der Angriff findet zum Torerfolg, dazu steht die Abwehr mit Sarah Wachter im Tor gut und man kann sich somit auch einfache Tore durch Lin Johannsen im Gegenstoß erarbeiten weshalb die deutliche 3:8-Führung nach knapp zehn Minuten auch in Ordnung geht. THC-Trainer Herbert Müller reagiert prompt mit einer Auszeit und stoppt damit auch den Neckarsulmer Lauf. Thüringen schlägt in der Folge mit einem 4:0-Lauf zurück und ist im Spiel angekommen. Auch die Neckarsulmerinnen wehren sich aber nach einer Auszeit weiterhin stark und können zunächst durch Daphne Gautschi und Olga Gorshenina wieder erhöhen. In der 23. Minute haben die Thüringerinnen das Spiel dann allerdings gedreht und nehmen bei einem offenen Schlagabtausch eine 16:14-Führung mit in die Kabine.

Nach der Pause leistet sich die Sport-Union direkt zwei Zeitstrafen und kommt durch die doppelte Unterzahl aus dem Spiel. Thüringen nutzt den Vorteil eiskalt aus und erhöht mit einem 6:0-Lauf vorentscheidend zur 22:14-Führung. Amber Verbraeken, die beste Neckarsulmer Torschützin am Samstagabend, kann den Lauf zwar mit einem Doppelschlag stoppen, kurze Zeit später setzen die Gastgeberinnen allerdings mit vier Toren in Folge einen darauf und führen erstmals mit zehn Toren Unterschied. Das Spiel ist dadurch spätestens Mitte der zweiten Halbzeit entschieden und der 30:22-Endstand ist aus Neckarsulmer Sicht durch zwei schwache Phasen letztendlich das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen.

„Ich bin stolz auf die Leistung meiner Meinnschaft, vor allem in der ersten Hälfte. Wir haben in der Halbzeit besprochen, das fortzusetzen und Thüringen so lange wie möglich zu ärgern. Dann bekommen wir früh die doppelte Unterzahl und kommen dadurch an den Punkt, dass das Spiel endgültig gedreht ist. Wir haben daraufhin im Angriff selbst keine Lösungen mehr gefunden und technische Fehler gemacht. Dann hat Thüringen eben auch die Qualität um das direkt zu bestrafen und klar gezeigt, dass sie zu einer der besten Mannschaften in Deutschland gehören.“, sagt Aalderink zum Spiel beim Thüringer HC.

Nach dem THC stehen nun die TusSies Metzingen auf dem Programm der Sport-Union, denn am kommenden Samstag (06. Mai, 18:00 Uhr) kommt es zum Derby in der Ballei. Dabei rechnet sich der Neckarsulmer Chefcoach mit einer ähnlichen Leistung wie in Thüringen zumindest eine Chance zur Überraschung aus: „Wir haben nicht nur die beiden Endspiele gegen Zwickau und in Halle, sondern davor noch Metzingen und Leverkusen. Wenn wir so spielen wie in Thüringen, dann haben wir gegen diese beiden Teams mit Sicherheit auch eine Chance. Wir arbeiten jetzt in der kommenden Wochen aus den Fehlern gegen den THC und dann geben wir im Heimspiel alles gegen Metzingen.“.

 

Handball Bundesliga Frauen: Thüringer HC – Sport-Union Neckarsulm 30:22 (16:14)

Thüringen:
Kuske, Schjött, Roth (16/1 Paraden) – Lundgreen (2 Tore), Hendrikse (7/2), Tanabe, Zachova, Hilby (1), Ronningen (1), Matthijs (1), Niederwieser (3), Stockschläder (7), Lott (1), Reichert (6), Rode (1)

Neckarsulm:
Salamakha (6 Paraden), Wachter (7) – Ihlefeldt (2/1 Tore), Mann, Verbraeken (6), Gomilar Zickero (1), Gorshenina (1/1), Gautschi (3), Bruggeman, Johannsen (2), Lütke (1), Engel (2/1), Moser (4)

Siebenmeter: THC 2/2 – SUN 3/4

Zeitstrafen: THC 2 – SUN 3

Schiedsrichter: Markus Kauth / Andre Kolb

Zuschauer: 978