Chancenlos im Heimspiel gegen den Thüringer HC

Die Sport-Union Neckarsulm verliert auch das zweite Heimspiel in der Handball Bundesliga Frauen deutlich und muss sich dem Thüringer Handball Club mit 17:39 (7:19) geschlagen geben. Das Team von Cheftrainer Thomas Zeitz hat gegen die stark besetzte Mannschaft vom THC ein schweres Spiel erwartet, die deutliche Unterlegenheit und zeitweise fehlende Gegenwehr sind allerdings ein Rückschlag. 40% Wurfquote, zwei vergebene Siebenmeter, 16 technische Fehler und eine Quote von 50% gehaltener Bälle der gegnerischen Torhüterinnen fassen die deutliche Niederlage zusammen.

Von Beginn an kämpft der Neckarsulmer Angriff, der neben den Verletzten zusätzlich auf Rückraumspielern Arwen Gorb verzichten muss, gegen die Thüringer Defensive. Beim Stand von 0:4 in der 8. Minute erlöst Annefleur Bruggeman die Sport-Union mit einem ersten Treffer. In der Folge bekommt aber auch die Abwehr zu selten den Zugriff gegen den Thüringer HC. Beim 4:9 durch Rabea Pollakowski ist die Sport-Union zumindest noch in Schlagdistanz. Anstatt mit den möglichen Chancen etwas zu verkürzen, vergeben die Neckarsulmerinnen zu häufig freie Chancen oder scheitern an der ehemaligen Neckarsulmerin Nicole Roth im gegnerischen Tor und liegen dadurch noch vor der Halbzeitpause mehr als zehn Toren Unterschied in Rückstand.

Im Angriff fehlt der Sport-Union der Mut für Abschlüsse und 1vs1-Situationen, hingegen bekommt man durch die Ballverluste immer wieder einfache Gegentore durch die Thüringerinnen. Nach der Pause können zwar Alessia Riner, Kim Hinkelmann und Amber Verbraeken positive Akzente setzen, insgesamt kommt von Seiten der Sport-Union zu wenig um den Gästen das Leben schwer zu machen. Während Neckarsulm in der heimischen Halle unter 20 erzielten Toren bleibt, rennt der THC von Tor zu Tor und feiert einen deutlichen 17:39-Auswärtssieg vor 868 Zuschauern in der Ballei.

„Ich hatte es befürchtet, dass der THC hier nach der Niederlage in Bensheim eine Reaktion zeigen will und sie haben dieses Spiel auch in der Höhe völlig verdient gewonnen. Wenn diese Mannschaft ins Rollen kommt, dann ist es verdammt schwer und das war uns im Vorhinein klar. Ich bin auch nicht wegen der Niederlage enttäuscht sondern eher wie diese zustande kommt. Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir unsere freien, hundertprozentigen Chancen verwandeln. Dann kassieren wir vielleicht ein paar einfache Gegentore weniger, gehen mit acht Toren Unterschied aus der Halle und können mit solch einer Niederlage leben. Aber wir verlieren wie in Leverkusen noch vor der Pause völlig den Faden und diese Vorlage darf man einer Mannschaft wie dem THC eben nicht aufs Tablett legen. Da haben wir eine junge, unerfahrene Mannschaft die einfach noch viel lernen muss und das haben wir heute vom THC deutlich gezeigt bekommen.“, sagt Thomas Zeitz nach dem Spielende und braucht unabhängig von den kommenden Gegnern eine andere Leistung und Einstellung der eigenen Mannschaft. „Wir sagen, was wir machen wollen, und machen es dann aber nicht. Das ist das Problem und das, was mich ärgert – nicht das Ergebnis. Das müssen wir schnell lernen, denn wir haben in dieser Saison nicht die Zeit um die gleichen Fehler immer und immer wieder zu machen.“, so Zeitz weiter.

Ein weiteres Schwergewicht der Liga kommt bereits am Mittwochabend in die Ballei, dann muss sich die Sport-Union Neckarsulm mit der SG BBM Bietigheim messen. Im DHB-Pokal Achtelfinale trifft man auf den Titelverteidiger sowie deutschen Meister und hat direkt das nächste Top-Team als Gegner vor der Brust. Tickets für das Derby gibt es im Vorverkauf sowie an der Abendkasse vor Ort.

 

Handball Bundesliga Frauen: Sport-Union Neckarsulm – Thüringer Handball Club 17:39 (07:19)

Neckarsulm:
Salamakha (2 Paraden), Polackova, Ivancok (4) – Ihlefeldt (1 Tor), Nooitmeer (1), Verbraeken (2), Kücükyildiz (1), Bruggeman (3), Hoitzing (1), Riner (2), Engel (1), Pollakowski (3/1), Hinkelmann (2), Zygoura

Thüringen:
Eckerle (7 Paraden), Roth (10/1) – Frey (1), Hendrikse (3/1), Tanabe (3), Ronningen, Matthijs Holmberg, Pichlmeier (5), Niederwieser, Stockschläder (8), Lott (11), Gullberg (1), Kündig (1), Rode (6), Huber

Siebenmeter: SUN 1/3 – THC 1/2

Zeitstrafen: SUN 1 – THC 4

Schiedsrichter: Maximilian Engeln / Felix Schmitz

Zuschauer: 868