„Aufgeben ist keine Option“ – Sport-Union mit Niederlage beim BSV Sachsen Zwickau
Die Sport-Union Neckarsulm muss im Kampf um den Klassenerhalt in der Handball Bundesliga Frauen einen Rückschlag verkraften und verliert die Partie beim BSV Sachsen Zwickau mit 32:25 (15:13). Gegen den direkten Konkurrenten ist das Spiel lange umkämpft und ausgeglichen, zwischenzeitlich führt das Team von Cheftrainer Thomas Zeitz in der ersten Hälfte auch mit drei Toren Unterschied. Ab der 48. Minute werden die Neckarsulmerinnen in einigen Situationen zu hektisch, kommen vom eigenen Weg ab und verlieren die Partie in der Schlussphase letztendlich deutlich.
Dabei sind die Vorzeichen durch die Rückkehr von Veronika Andryskova und Arwen Gorb vor der Partie gut und Thomas Zeitz hat zum ersten Mal seit einigen Monaten wieder 14 Spielerinnen im Kader, auch wenn Munia Smits und Annefleur angeschlagen in die Begegnung gehen. In der ersten Halbzeit können zunächst die Gastgeberinnen vom BSV Sachsen Zwickau die Führung übernehmen. In der Folge gleicht die Sport-Union durch einen Doppelschlag von Nina Engel sowie Amber Verbraeken aus und kann kurze Zeit später in Überzahl durch Annefleur Bruggeman erstmals die Führung übernehmen. Neckarsulm nimmt den Schwung mit, erhöht durch Rabea Pollakowski und Agni Zygoura auf 6:9 und zwingt BSV-Trainer Norman Rentsch somit in der 18. Minute zur ersten Auszeit. Zwickau unterbricht den Lauf der Sport-Union und antwortet selbst mit drei Toren in Folge zum erneuten Ausgleich. Bis zum Ende der ersten Hälfte verpasst man es, die Führung mit in die Kabine zu nehmen und bekommt im Gegenzug durch zwei schnelle Gegentreffer innerhalb der letzten 30 Sekunden noch den 15:13-Rückstand.
Die Sport-Union kommt kämpferisch aus der Kabine und möchte schnellstmöglich wieder den Ausgleich erzielen. Immer wieder gelingt der Anschluss, in der 44. Minute kann Nina Engel erneut den Ausgleich zum 21:21 erzielen. Erneut antwortet Zwickau mit zwei Toren auf direktem Weg und die Neckarsulmerinnen verlieren Mitte der ersten Hälfte ein wenig den Kopf. Aus einem 23:22 erhöht der BSV innerhalb von fünf Minuten auf 27:22 und nutzt in dieser Phase vor allem Fehler der Sport-Union, die in der entscheiden Phase zu unüberlegt agiert. Auch mit zwei Auszeiten kann Thomas Zeitz den Spielverlauf nicht mehr stoppen und versucht nach mehreren technischen Fehlern mit der Hereinnahme einer siebten Feldspielerin sowie der offensiven Deckung in der Abwehr die letzte Chance zu nutzen. Die Neckarsulmerinnen finden allerdings nicht mehr in die Partie zurück und verlieren die Partie durch die Schlussphase deutlich.
„46 Minuten haben wir es wirklich gut gemacht. Die Führung ist immer wieder gewechselt, wir holen den Rückstand in der zweiten Hälfte auf. Dann gehen wir wieder mit zwei Toren in Rückstand, wodurch wir aber nicht in Panik verfallen dürfen weil es bereits das zweite oder dritte Mal im Spielverlauf war. Aber dann verlieren wir zu schnell den Kopf und werden zu hektisch. In der Phase haben wir das Spiel dann leider mit dem Rückstand auf fünf Tore Unterschied aus der Hand gegeben und sind auch nicht mehr ran kommen. Letztendlich ist es vom Spielverlauf zu hoch aber ein verdienter Sieg für Zwickau, da sie ein bisschen cooler und abgezockter gewesen sind.“, ist Zeitz entsprechend enttäuscht und will im Kampf um den Klassenerhalt dennoch nicht aufgeben.
„Wir haben trotzdem noch einige Gegner, gegen die wir uns zuhause etwas ausrechnen und ich bin noch nicht bereit, die weiße Fahne zu hissen. Wir haben die schlechteste Ausgangsposition, das kann jeder in der Tabelle ablesen. Aber jeder in der Halle sieht, dass diese Mannschaft lebt und sie alles für unser Ziel geben. Wir werden noch ein paar Punkte holen in dieser Saison und dann schauen wir, ob es am Ende der Saison reicht.“
Schon in der kommenden Woche (Samstag, 18:00 Uhr) gibt es für die Neckarsulmerinnen mit dem Heimspiel gegen den SV Union Halle-Neustadt das nächste Duell gegen einen direkten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller. Dementsprechend ist auch Munia Smits direkt nach der Partie in Zwickau mehr als enttäuscht und gibt sich für den Saisonendspurt dennoch weiterhin kämpferisch: „Wir haben es uns in Zwickau natürlich anders vorgestellt und am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die in den entscheidenden Momenten weniger technische Fehler gemacht hat. Wir sind zu hektisch geworden, wollten in den letzten Minuten zu viel und es hat nicht für einen Sieg gereicht. Aufgeben ist für uns alle aber keine Option! Die gesamte Mannschaft will auf jeden Fall in der 1. Bundesliga bleiben. Dafür werden wir weiter hart trainieren, den Kopf nicht hängen lassen und bis zum Ende dafür kämpfen.“ sagt Munia Smits nacht der enttäuschenden Niederlage.
Handball Bundesliga Frauen: BSV Sachsen Zwickau – Sport-Union Neckarsulm 32:25 (15:13)
BSV Sachsen Zwickau:
Caroline Martins (15 Paraden), Jovana Kadovic – Lara Seidel, Natasa Corovic, Laura Szabo (6/1 Tore), Jakobsson van Stam (4), Magnusdottir (2), Lakatos (2/2), Hrvatin (8/3), Gierga (1), Montag (5), Madjovska (4), Peter, Grießer, Ihlefeldt
Sport-Union Neckarsulm:
Salamakha, Ivancok (8/2 Paraden) – Nooitmeer (2 Tore), Verbraeken (5/2), Bruggeman (1), Gorb (4), Hoitzing, Riner, Smits (4), Engel (6), Pollakowski (1), Hinkelmann, Zygoura (2), Andryskova
Siebenmeter: ZWI 6/8 – SUN 2/2
Zeitstrafen: ZWI 4 – SUN 4
Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic
Zuschauer: 645