„Konnte meinen Kindheitstraum in Neckarsulm leben“: Oliver Rieth verabschiedet sich aus dem Bundesliga-Team

Nach sieben Jahren erfolgreicher Arbeit wird sich Oliver Rieth zum Saisonende als Torwart-Trainer der Bundesliga-Mannschaft aus Neckarsulm verabschieden. Er war in den vergangenen Jahren die Konstante im Team der Sport-Union Neckarsulm und hat seit dem Amtsantritt im Sommer 2017 viele Erfolge und auch Rückschlage miterlebt. Zum Saisonende zieht sich Rieth aus der Handball Bundesliga Frauen zurück, dennoch plant der Verein, ihn weiterhin im Jugendtraining sowie bei der 2. Mannschaft zu beschäftigen.

„It’s time to say Goodbye. Die Reise mit der Bundesliga-Mannschaft der Sport-Union geht für mich nach dieser Saison schweren Herzens zu Ende. Vor 7 Jahren bin ich die Aufgabe mit viel Respekt angegangen und hätte nie gedacht, dass es trotz Höhen und Tiefen eine so wunderschöne Zeit werden wird. Zu diesem Zeitpunkt bin ich auch nie davon ausgegangen, dass es für mich wirklich sieben Jahre in der Bundesliga und so prägende Zeiten werden. Ich hatte viele außergewöhnliche Momente und bin einfach voller Dankbarkeit, dass ich diese Zeit in Neckarsulm erleben konnte. Ich habe in den sieben Jahren jede Unterstützung bekommen um mich in meiner Arbeit weiterzuentwickeln und ich habe in dieser Zeit wirklich meinen Traum leben dürfen. Selbst den Zeitpunkt meines Ausscheidens durfte ich nun selbst bestimmen. Letztendlich bin ich sehr stolz auf die Zeit sowie die Arbeit bei der Sport-Union und glücklich, dass mir der Verein nach all den Jahren solch eine Wertschätzung und Vertrauen schenkte.“, sagt Rieth, der viele Torhüterinnen bei der Sport-Union entscheidend entwickeln konnte. Stolz ist er dabei vor allem auf zwei Torhüterinnen, die aktuell in der deutschen Nationalmannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch stehen.

2018 ist Nicole Roth eine der ersten Torhüterinnen gewesen, die mit dem Neckarsulmer Torwarttrainer zusammenarbeiten und sich durch das Jahr in Neckarsulm für höhere Aufgaben empfehlen konnte. Mittlerweile zählt sie als Torhüterin zum erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft und trifft dort auch auf Sarah Wachter, die in den vergangenen Jahren die Sport-Union und die Arbeit mit Oliver Rieth entscheidend geprägt hat. Wachter ist 2019 als großes Talent nach Neckarsulm gekommen und hat sich nach vier Jahren bei der Sport-Union vor allem auch durch die zahlreichen Trainingseinheiten mit Rieth zur aktuellen Nationaltorhüterin entwickeln können. Vergangene Saison unterstützte er gemeinsam mit Mike Vogelgesang den damaligen Interimstrainer Mart Aalderink außerhalb der Tätigkeit als Torwarttrainer und erreichte mit den Neckarsulmerinnen am letzten Spieltag noch den Klassenerhalt im deutschen Oberhaus. In der aktuellen Saison arbeitet der 57-Jährige erfolgreich mit Lena Ivancok (160 Paraden, Top 6 in der HBF) und Valentyna Salamakha in der Handball Bundesliga Frauen, bietet zusätzliche Trainingseinheiten in der Jugend an und unterstützt die zweite Mannschaft der Sport-Union.

„Egal wer es war, die Zusammenarbeit mit unseren Torhüterinnen hat immer enorm viel Spaß gemacht und jede Torhüterin hat hier immer 100% für die Mannschaft und den Verein gegeben. Die Entwicklung jeder Einzelnen zu verfolgen und zu sehen, dass sie sich wirklich Jahr für Jahr bei uns steigern konnten, das war schon herausragend für mich. Mit Sarah Wachter und Isabel Gois hatte ich dann ein Duo, das ich über längere Zeit betreuen konnte und das sich zusätzlich gegenseitig zu Höchstleistungen angetrieben hat. Diese Erfahrungen sind bei mir in besonders schöner Erinnerung.“, spricht Rieth über die Arbeit in den vergangenen Jahren und ist zum Ende seiner Amtszeit dankbar für die gemeinsame Zeit bei der Sport-Union.

„Ich möchte mich bei allen Trainern, der Geschäftsstelle, Sascha Göttler aus unserem Team, dem Vorstand, den Sponsoren, allen Helfern und Fans aber vor allem unserem Vorstandsvorsitzenden Rolf Härdtner für die Unterstützung und Chance bedanken, dass ich mit der Bundesliga meinen Kindheitstraum in Neckarsulm leben konnte. Nach langem Überlegen war die Entscheidung für den Abschied aus der Bundesliga-Mannschaft nun letztendlich ein Bauchgefühl und die Suche nach einer neuen Herausforderung. Es war mir eine Ehre und ich werde bis zum Ende alles dafür tun, dass wir erstklassig bleiben!“, so Rieth weiter.

Für Rolf Härdtner, Vorstandsvorsitzender der Sport-Union Neckarsulm, verabschiedet sich mit Oli Rieth ein enger Vertrauter aus der Neckarsulmer Mannschaft, der sich sportlich zudem durch die Arbeit der letzten Jahre einen großen Namen in der 1. Bundesliga erarbeitet hat: „Ich hatte in den vergangenen Jahren immer einen offenen, ehrlichen und regelmäßigen Austausch mit Oli Rieth und er hat nun für sich entschieden, unsere Mannschaft zum Saisonende leider zu verlassen. Natürlich bedauern wir seine Entscheidung, da wir die erfolgreiche Arbeit gerne fortgesetzt hätten und können seinen Entschluss dennoch nachvollziehen. Wir sind Oli Rieth zuallererst unendlich dankbar für die hervorragende Arbeit, die er in all den Jahren geleistet hat. In den sieben Jahren hat er mehrere Torhüterinnen unwahrscheinlich entwickeln können und unter anderem mit Sarah Wachter eine langjährige Neckarsulmerin in die deutsche Nationalmannschaft gebracht. Er hat unsere Mannschaft in der Handball Bundesliga Frauen sowohl sportlich als auch menschlich geprägt und nicht nur unsere Torhüterinnen zu jeder Zeit auf und neben dem Feld unterstützt sondern er ist für einige Spielerinnen und Personen im Verein vor allem ein wichtiger Ansprechpartner für Ratschläge und Hilfestellungen geworden. Mit ihm endet eine Ära in unserer Mannschaft aber wir freuen uns sehr, dass die Möglichkeit besteht, ihn in unserem Verein weiterhin einzubinden. Wir sind mit Oli in guten Gesprächen, dass er die Arbeit in unserer Jugend sowie der zweiten Mannschaft fortsetzen kann und damit der Sport-Union trotz dem Abgang aus der ersten Mannschaft weiterhin erhalten bleibt.“, sagt Rolf Härdtner.