Persönliche Gründe: Sinah Hagen verlässt die Sport-Union Neckarsulm zum Saisonende
Die Sport-Union Neckarsulm muss zur kommenden Saison einen Abgang auf der Spielmacherposition verkraften. Sinah Hagen wird den Verein nach einem Jahr aus persönlichen Gründen wieder verlassen und hat eine Option in ihrem bis 2026 laufenden Vertrag gezogen.
Die 28-jährige Rückraumspielerin wechselte vor der aktuell laufenden Saison nach Neckarsulm und brachte wichtige Impulse ins Offensivspiel der Sport-Union. Mit ihrer Übersicht, Kreativität und Spielsteuerung hatte sie großen Anteil an den Leistungen des Teams. Nun hat sich Hagen aus persönlichen Gründen entschieden, ihren Weg außerhalb von Neckarsulm fortzusetzen.
„Nach langem Überlegen habe ich entschieden, im Sommer einen neuen Weg einzuschlagen. Diese Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen, weil Handball ein großer Teil meines Lebens ist. Aber für mich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen um mich auf meinen Beruf als Gymnasiallehrerin und mein Privatleben zu konzentrieren. Die Doppelbelastung aus Leistungssport und Beruf ist für mich auf Dauer nicht mehr tragbar und ich habe gemerkt, dass es Zeit ist, eine Veränderung vorzunehmen. Meine Entscheidung hat ausschließlich private Gründe. Ich wurde von der Mannschaft und dem gesamten Verein super aufgenommen und habe mich von Anfang an sehr wohlgefühlt. Die Unterstützung, die ich hier bekommen habe – von meinen Mitspielerinnen, dem Trainerteam, den Fans und den Verantwortlichen – bedeutet mir sehr viel, und ich werde diese Zeit immer in guter Erinnerung behalten.“, sagt Sinah Hagen zu ihrer Entscheidung und blickt auf die vielen schönen Erfahrungen, die entstanden sind. „Handball ist für mich der tollste Sport der Welt und ich bin unendlich dankbar für alles, was er mir gegeben hat – sportlich wie menschlich, für all die Erfahrungen, die ich durch den Handball machen durfte, und vor allem für die Freundschaften, die daraus entstanden sind. Ein besonderer Dank geht auch an meine Familie, die mich all die Jahre auf meinem Weg begleitet und immer unterstützt hat. Jetzt freue ich mich darauf, die letzten Spiele mit meiner Mannschaft zu genießen und alles dafür zu geben, um gemeinsam unsere Ziele zu erreichen. Danke an den Verein, meine Mitspielerinnen, meine Familie und alle, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Ich wünsche der Mannschaft und dem Verein nur das Beste für die Zukunft.“, so Hagen weiter.
Ihre ersten Handballschritte hat Sinah Hagen in der Heimat in Göppingen gelernt und nach der Jugend führte sie ihr Weg über die Oberliga und 3. Liga Süd zum VfL Waiblingen in die 2. Bundesliga, bei dem die Spielmacherin mehrere Jahre unter Vertrag stand und den Verein entscheidend prägte. Gemeinsam mit Trainer Thomas Zeitz hat sie in Waiblingen 2022 sensationell den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft und sich in der Folge dem Buxtehuder SV angeschlossen. Auch von einer schweren Knie-Verletzung hat sich Hagen im hohen Norden nicht aus der Spur bringen lassen und sich neben ihrem fordernden Beruf als Lehrerin zurück gekämpft. Seit dem Sommer ist die 28-Jährige zurück im Süden, hat sich bei der Sport-Union schnell eingelebt und leitet das Neckarsulmer Angriffsspiel gekonnt. Insgesamt 49 Tore und 33 Assists untermauern den Anteil und die Wichtigkeit im Neckarsulmer Spiel, umso schwerer fällt nun der Abschied zum Ende der laufenden Saison. Aus persönlichen Gründen wird Hagen im Sommer einen neuen Weg einschlagen und den Fokus vorerst weg vom Leistungssport und mehr auf das Berufs- und Privatleben legen.
Für Thomas Zeitz, Cheftrainer der Sport-Union Neckarsulm, eine nachvollziehbare Entscheidung, die er dennoch bedauert: „Sinah Hagen wird uns nach nur einer Saison schon wieder verlassen, was aus sportlichen und menschlichen Gründen sehr schade ist. Ich kenne Sinah schon sehr lange und habe sie bewusst nach Neckarsulm geholt, weil ich weiß welche Spielerin sie ist. Das hat sich auch bewahrheitet und sie hat sich super eingebracht, sich in ihrer Rolle sehr schnell eingefunden und gibt der Mannschaft einiges an Qualität. Aber ich kann Sinah auch verstehen, dass sie aus persönlichen Gründen den Handball etwas hinten anstellen möchte. Sie ist in einem Alter, in dem man so langsam auch die Zukunft plant und wegweisende Entscheidungen treffen muss. Ich bin mir sicher, dass wir beide sowie einige aus dem Team auch nach ihrem Abgang in Kontakt bleiben werden und sie bis zum letzten Moment alles für unseren Verein geben wird. Wir haben uns mit Sinah sehr wohl gefühlt und haben dementsprechend ein weinendes Auge, dass sie uns im Sommer verlassen wird. Aber wenn jemand seine Prioritäten verändert und Privates sowie Berufliches mehr in den Vordergrund rückt, dann ist das absolut legitim und nachvollziehbar.Parallel zum Handball als Lehrerin zu arbeiten ist extrem fordernd und alles andere als einfach. Dementsprechend bedanken wir uns schon jetzt für ein tolles, gemeinsames Jahr und wünschen Sinah von Herzen nur das Allerbeste für ihre private sowie berufliche Zukunft.“