Sensation in Ludwigsburg bleibt aus: Sport-Union geht als Neunter in die Playdowns
Die Sport-Union Neckarsulm verpasst die Chance auf den letzten Playoff-Platz knapp und verliert das letzte reguläre Saisonspiel bei Tabellenführer HB Ludwigsburg mit 36:31 (20:15). Das Team von Cheftrainer Thomas Zeitz präsentiert sich gegen die Ludwigsburger Top-Mannschaft gut, dennoch bleibt die Sensation in der MHP Arena aus. Als Neunter geht es für die Neckarsulmerinnen damit nach der Länderspielpause in den Playdowns weiter.
Der Start in die Partie verläuft vor 1.271 Zuschauern aus Neckarsulmer Sicht gut und man gestaltet die Partie gegen den klaren Favoriten aus Ludwigsburg offen. Mit dem nötigen Selbstvertrauen aus den vergangenen Wochen agiert das Team vor allem offensiv stark und glaubt an den überraschenden Punktgewinn. Mitte der ersten Hälfte kann Ludwigsburg dann eben durch vereinzelte Wechsel weiter Qualität in die Partie bringen und vor allem Xenia Smits, Schwester von SUN-Toptorschützin und Kapitänin Munia Smits, stellt die Neckarsulmer Defensive vor Probleme. Nach einem ersten 2-Tore-Rückstand treffen Munia Smits, Stefanie Kaiser und Annefleur Bruggeman zum Anschluss. Aufgrund zwei Zeitstrafen geht Neckarsulm allerdings in Unterzahl in die letzten Minuten vor der Halbzeitpause, wodurch sich Ludwigsburg erstmals deutlicher absetzen und mit einer 20:15-Führung in die Pause geht.
Auch nach dem Seitenwechsel lässt die Sport-Union allerdings nicht nach und kämpft um den Anschluss. Lena Ivancok hält ihr Team dabei auch immer wieder in der Partie und in der 40. Minute startet Neckarsulm eine Aufholjagd. Angunn Gudmestad sowie Rabea Pollakowski verkürzen und zwingen HBL-Trainer Jakob Vestergaard zu einer Auszeit. Im Anschluss an die Unterbrechung kann Munia Smits weiter verkürzen, dann folgt allerdings eine Schrecksekunde für die Neckarsulmerinnen. Bei einem weiteren Angriff knickt Smits in einem Zweikampf mit Mareike Thomaier unglücklich um, wird unter Schmerzen längere Zeit behandelt und kann ihrem Team in der Folge nicht mehr helfen. Den Schock sowie eine weitere Zeitstrafe nutzt Ludwigsburg prompt und erhöht wieder auf vier Tore Unterschied. In den restlichen Minuten fehlt der Sport-Union dann etwas die Abgezocktheit und Überzeugung, die Überraschung doch noch zu packen. Gleichzeitig geht der Blick immer stärker auf das Torverhältnis um zumindest den neunten Platz und das Heimrecht in den Playdowns zu sichern. Am Ende verwaltet Ludwigsburg die Führung souverän und sichert sich mit dem 36:31-Heimsieg zwei weitere Punkte. Die Sport-Union verpasst durch die Niederlage zwar knapp den letzten Playoff-Platz, gehen aufgrund der Entwicklung in den letzten Wochen mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht in die Playdowns.
„Wenn du im letzten Spiel mindestens einen Punkt in Ludwigsburg für Platz 8 brauchst, dann gibt es letztendlich einfachere Aufgaben. Meine Mannschaft hat es heute über weite Strecken sehr gut gelöst, phasenweise wirklich schönen Handball gespielt und sich im Angriff viele Chancen heraus gespielt. Die individuelle Qualität, die Ludwigsburg dann hat, war im Tempospiel das ein oder andere Mal zu viel für uns und sie finden dann Lösungen auf allen Positionen um das Spiel für sich zu entscheiden. Lena Ivancok hat uns da noch einige Male mit ihren Paraden im Spiel gehalten. Für uns ging es darum, dass wir uns noch einmal gut präsentieren und das haben wir denke ich gemacht. Die Punkte, die für die Playoffs nötig gewesen wären, die haben wir leider woanders liegen lassen. Aber wir haben wirklich über einen langen Zeitraum konstant gut gespielt und ich bin stolz darauf, wie wir uns präsentiert haben. Jetzt sind wir auf dem neunten Platz, haben die Playoffs knapp verpasst aber sind trotzdem auf einem sehr guten Weg.“, sagt Thomas Zeitz auf der abschließenden Pressekonferenz.
„Ich bin wie Thomas auch sehr stolz auf unsere Mannschaft und wir haben uns heute sehr gut präsentiert. Ich habe auch das Gefühl, dass vielleicht mehr drin gewesen wäre, hätten wir einige unserer Fehler nicht gemacht und ein paar Bälle mehr rein geworfen. Aber für die Playdowns nehmen wir mit, dass wir auf jeden Fall befreit aufspielen können weil wir eine richtig gute Mannschaft sind und uns in der Rückrunde stark gesteigert haben.“, blickt Sinah Hagen auf die anstehenden Playdowns.
In dieser Runde geht es für die Sport-Union Neckarsulm als neuntplatzierte Mannschaft mit dem Heimrecht gegen das Tabellenschlusslicht aus Leverkusen. Das erste Duell findet in der Woche vom 14. bis 20. April in der Ballei Neckarsulm. Über die exakten Ansetzungen wird die Handball Bundesliga Frauen gemeinsam mit den Vereinen zum Wochenstart informieren.
Handball Bundesliga Frauen: HB Ludwigsburg – Sport-Union Neckarsulm 36:31 (20:15)
Ludwigsburg:
Bundsen (8/1 Paraden), Roth (5) – Thomaier (3 Tore), Gassama (3), Döll (6), Leuchter (2), Klemencic, Kudlacz-Gloc (4/1), With (5/3), Hvenfelt (1), Smits (4), Behrend (1), Nestaker (5), Faluvegi (2), Mala
Neckarsulm:
Fossum, Ivancok (19/2 Paraden), Orowicz – Gudmestad (7 Tore), Gkatziou (2/1), Hagen (5), Bruggeman (5), van der Linden (3), Riner (2), Smits (4), Pollakowski (2), Holste, Kaiser (1), Andryskova
Siebenmeter: HBL 4/7 – SUN 1/4
Zeitstrafen: HBL 1 – SUN 5
Schiedsrichter: Leon Bärmann / Nico Bärmann
Zuschauer: 1.721
Bildquelle: HB Ludwigsburg