Abschied von der Handballbühne: Stefanie Kaiser beendet im Sommer ihre Karriere
Nach knapp 15 Jahren Profi-Handball verabschiedet sich Stefanie Kaiser von der Handballbühne und beendet im Sommer ihre erfolgreiche Karriere. Die Österreicherin hat bereits nach der Europameisterschaft im eigenen Land während der aktuellen Saison ihre aktive Laufbahn in der österreichischen Nationalmannschaft beendet und hat die Verantwortlichen der Sport-Union Neckarsulm nun um eine vorzeitige Vertragsauflösung gebeten. Im vergangenen Sommer wechselte Kaiser zur Sport-Union und fühlt sich sichtlich wohl im Team der Neckarsulmerinnen.
„Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, weil es mir in unserer Mannschaft gerade jetzt wieder viel Spaß macht und ich mich bei der Sport-Union sehr wohl fühle. Leider schaffe ich die tägliche Belastung nach vielen Jahren im Leistungssport nicht mehr ohne Schmerzen und ich muss auf die Signale meines Körpers hören, weshalb ich die Entscheidung für ein Karriereende getroffen habe. Wir geben nun noch gemeinsam alles für den Klassenerhalt aber ich bin dem Verein sowie meiner Mannschaft schon heute sehr dankbar für das gemeinsame Jahr in Neckarsulm und wünsche allen Beteiligten alles Gute für die Zukunft.“, sagt Stefanie Kaiser zu ihrem Entschluss, die Handball-Schuhe im Sommer an den Nagel zu hängen.
Ihre erfolgreiche Profikarriere startet Stefanie Kaiser in der österreichischen Heimat in Wiener Neustadt um später zum Rekordmeister Hypo Niederösterreich zu wechseln und dort mehrmals die Meisterschaft sowie den Pokal zu feiern. 2016 zieht es die Kreisläuferin dann erstmals nach Deutschland in das Ausland und sie unterschreibt beim Bundesligisten VfL Oldenburg, für den sie im ersten Jahr bereits 45 Tore erzielen kann. Es folgt der Wechsel zu Boden Handboll IF nach Schweden, bei dem sie erneut viele wichtige Erfahrungen sammeln kann sowie etwas später der erneute Wechsel zu Hypo Niederösterreich. 2022 kehrt sie zurück in die Handball Bundesliga Frauen und heuert für zwei Jahre bei der HSG Blomberg-Lippe, ehe im vergangenen Sommer der Wechsel zur Sport-Union folgt.
Für die österreichische Nationalmannschaft feiert Stefanie Kaiser ihr Debüt im Jahr 2010 und hat seitdem 108 Länderspiele absolviert sowie über 140 Tore für ihr Heimatland erzielt. Als Highlight spielt die mittlerweile 32-Jährige zum Abschluss ihrer Nationalmannschaftskarriere im vergangenen Winter die Heim-Europameisterschaft in Innsbruck und steht nach dem Ende für Österreich nun auch auf Vereinsebene vor den letzten Spielen ihrer Laufbahn.
„Steffi Kaiser kam vor einigen Tagen auf mich zu und hat mich darum gebeten, sie vorzeitig aus dem laufenden Vertrag zu lassen weil sie die intensive Belastung im Profi-Handball körperlich nur noch schwer schafft. Es ist sehr schade, weil ich finde, dass sich Steffi bei uns sehr gut eingefunden hat und unser Team mit ihrer Art sowie ihrer Erfahrung wirklich bereichert hat. Aber ich kann ihre Entscheidung zu 100 Prozent nachvollziehen. Wir hatten den Gedanken auch aufgrund der Tatsache, dass Steffi einfach im gehobenen Handball-Alter ist und körperlich mit den einen oder anderen Beschwerden zu kämpfen hat, eben eine dritte Kreisläuferin mit Merle Albers zu holen. Jetzt hat sich die Situation nochmal dahingehend geändert, dass wir mit Merle Albers und Kim Hinkelmann nur zwei Spielerinnen am Kreis haben werden. Nichtsdestotrotz sehe ich uns hier sehr gut aufgestellt und habe Steffi dann auch gesagt, dass wir ihrem Wunsch natürlich entsprechen. Wir können ihre Situation natürlich nachempfinden und verstehen, auch wenn die Entscheidung für uns wirklich schade ist. Steffi selbst bedauert es auch ein Weg, dass sich unsere Wege erst so spät in ihrer Karriere gekreuzt haben. Das sehe ich auch so, weil ich sie wirklich als eine Person schätzen und kennengelernt habe, die immer offen und ehrlich ihre Meinung sagt. Sie hat eine tolle Karriere absolviert und wir wünschen ihr natürlich von Herzen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt, den sie dann ab dem Sommer starten wird. Wir sind uns beide einig, dass wir die Saison maximal erfolgreich abschließen wollen und wir ihr damit auch ein schönes Ende ihrer aktiven Laufbahn bereiten können.“, erklärt Thomas Zeitz die Gründe zur vorzeitigen Trennung.