Sensationeller Teamerfolg: Sport-Union bezwingt den Thüringer HC erstmals in der Salza-Halle

Mit einem leidenschaftlichen Auftritt feiert die Sport-Union Neckarsulm beim 33:31 (14:11) in der Salza-Halle den ersten Sieg überhaupt beim Thüringer HC und belohnt sich nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit zwei Punkten auf fremdem Boden. Damit gelingt den Neckarsulmerinnen nicht nur der erste Erfolg in Bad Langensalza sondern in der laufenden Saison auch der vierte Sieg in Folge.

Von Beginn an zeigt die SUN, dass sie keine Angst vor dem Auftritt beim Traditionsclub hat. Mit einer starken Lena Ivancok im Tor, die in der ersten Hälfte zwischenzeitlich bei 70 % gehaltener Bälle steht,  gelingt es, die Gastgeberinnen früh unter Druck zu setzen. Die Neckarsulmerinnen nutzen die Abschlussschwäche vom Thüringer HC und setzen sich in der ersten Hälfte kontinuierlich ab. Auch eine erste THC-Auszeit ändert nichts am Spielverlauf, da die Sport-Union ihre Chancen im Spielverlauf konsequent verwerten kann. Bis fünf Minuten vor der Halbzeitpause liegt man dadurch dauerhaft mit fünf Toren Unterschied in Führung. Erst kurz vor der Pause kann Thüringen durch einen Doppelschlag verkürzen und beide Mannschaften gehen mit einem 14:11 in die Kabine.

Wie erwartet kommen die Gastgeberinnen verändert zurück und agieren in der zweiten Hälfte hauptsächlich mit dem bekannten 7 gegen 6, womit die Sport-Union in der Folge deutlich mehr Probleme bekommt. Vor allem gegen Johanna Reichert bekommt man nicht den notwendigen Zugriff, wodurch der Vorsprung aus der ersten Hälfte langsam schmilzt. Doch die Sport-Union glänzt weiter mit einer hohen Effektivität und bleibt im Offensivspektakel der zweiten Hälfte vor allem durch eine starke Teamleistung zunächst vorne. Nachdem die Gastgeberinnen in der Folge ausgleichen können, trifft Reichert zehn Minuten vor dem Ende dann doch zur ersten THC-Führung. Nachdem die Sport-Union mit neun Zeitstrafen bereits große Teile der Spielzeit in Unterzahl agieren musste, gibt es mit der roten Karte gegen Angunn Gudmestad, die vor allem in der zweiten Halbzeit ein starkes Spiel in der Offensive zeigt, einen weitere Rückschlag. Aber das Team glaubt an den ersten Erfolg in Bad Langensalza und dreht das Spiel durch Treffer von Paulina Uscinowicz und Munia Smits sowie weiterer Paraden von Lena Ivancok wieder. Zwei Minuten vor Spielende nutzt Neckarsulm dann einen Ballgewinn und erhöht durch Antje Döll auf 30:32. Thüringen versucht mit der offensiven Deckung noch einmal alles, doch die Sport-Union bleibt cool, trifft mit der Sirene zum 31:33-Endstand und feiert zwei verdiente Punkte beim Thüringer HC.

„Wir sind super happy mit den zwei Punkten, denn diese standen so nicht auf unserer Agenda. Wir wussten, dass wir eine Chance haben werden weil wir die Situation vom THC mit den verletzten Spielerinnen kannten. Wir haben es phasenweise auch ordentlich gemacht und ich finde, in der ersten Halbzeit rettet uns am Anfang Lena Ivancok ein bisschen weil der THC da mehr als genug Chancen hatte. Zum Ende der Halbzeit wird das ein bisschen ausgeglichener, wir machen vorne ein oder zwei Fehler aber gehen mit plus drei in die Halbzeit. Ich habe gleich gesagt, dass das nochmal eng wird und in der zweiten Halbzeit haben wir gar keinen Zugriff auf das 7 gegen 6 bekommen. Da haben wir uns wirklich nicht gut angestellt aber wir haben vorne immer wieder Lösungen gefunden und das gezeigt, was ich die letzten zwei Wochen schon gesagt habe. Meine Mannschaft beginnt immer mehr, sich dahingehend zu entwickelt, dass sie daran glauben auch am Ende noch gewinnen zu können. Egal in welcher Phase sind. Und ich glaube, das war heute so ein bisschen der Unterschied. Gekämpft haben die Mädels vom THC 100 % auch, das konnte jeder in der Halle sehen. Aber wir haben vielleicht momentan ein bisschen mehr Happiness im Team, weil es bei uns klappt.“, sagt Thomas Zeitz nach der Partie.

Mit dem Sieg beim THC im Rücken geht es für die Sport-Union in der kommenden Woche zum Tabellenführer der Alsco HBF. Um 17 Uhr treffen die Neckarsulmerinnen am Samstagabend (11. Oktober) auswärts auf die HSG Blomberg-Lippe, die aktuell mit 8:0 Punkten an der Tabellenspitze steht und vor dem Duell noch am Mittwoch auf den punktgleichen Konkurrenten aus Bensheim trifft.

 

Alsco Handball Bundesliga Frauen: Thüringer HC – Sport-Union Neckarsulm 31:33 (11:14)

Thüringen:
Lövgren Hallberg (6 Paraden), Kuske (7) – Nooitmeer, Hendrikse (5 Tore), Holm, Guarieiro (2), Niederwieser, Farago (1), Hoffbeck Petersen (4), Aizawa (4), Ott, Szabo, Reichert (13/4), Alarslan, Kuczora (2)

Neckarsulm:
Fossum (2/1 Paraden), Ivancok (11 Paraden, 1 Tor) – Gudmestad (5 Tore), Bruggeman (2), Soffel (1), Kordovska (2), Holtman, van der Linden, Ossenkopp (6), Smits (7), Albers, Holste, Döll (3/2), Uscinowicz (6/1)

Siebenmeter: THC 4/6 – SUN 3/4

Zeitstrafen: THC 4 – SUN 9 (Disqualifikation Gudmestad / 51. Min)

Schiedsrichter: Thomas Hörath / Timo Hofmann

Zuschauer: 1.119